Im Bannkreis des Ortlers, oberhalb des Dorfes Trafoi, steht ein uraltes Wallfahrtskirchlein, das ein Gnadenbild der Gottesmutter birgt. In der Nähe einer benachbarten
Einsiedelei werden drei Statuen verehrt, die den göttlichen Heiland, seine Mutter Maria und den Lieblingsjünger Johannes darstellen. jedes dieser Standbilder spendet aus einer Eisenröhre
quellfrisches, heilkräftiges Wasser, so daß die Wallfahrt den Namen Zu den heiligen drei Brunnen" trägt.
Das Gnadenbild Mariä wurde früher jeden Winter in die Kirche von
Trafoi hinabgetragen und nur über den Sommer dem Wallfahrtskirchlein zurückgestellt. Als nun einst die Bewohner von Trafoi das Bildnis gerne für immer behalten hätten und die Übertragung
zu Sommerbeginn unterließen, rückte der Suldenferner in solch bedrohlichem Maße gegen das Tal vor, daß die geängstigten Bauern nun ohne Säumen das Marienbild wieder in die
Wallfahrtskirche am Berghang zurücktrugen. Daraufhin hörte das Fortschreiten des Gletschers sogleich auf.
Zur Erinnerung an diese Begebenheit trägt das Kirchlein die Inschrift:
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