Der Hexenstein am Völser Weiher

Unweit des romantischen Völser Weihers, der am Fuße der mächtigen Schlernwand, in Wälder eingebettet, liegt, steht der Hexenstein, ein riesiger, moosbewachsener Felsblock, der wohl vor Jahrtausenden vom Schlern herabgestürzt ist.

Auf diesem Stein halten die Hexen der Gegend ihre Zusammenkünfte, daher ist es am Hexensein und in seiner nächsten Umgebung, zu der audi ein wiesenähnlicher Plan gehört, nicht geheuer.

Einst wirkte zu Völs am Sdilern ein Pfarrer, der in seinem heiligen Eifer stets im Kampf mit dem Hexenvolk stand und durch rechtzeitiges Wetterläuten und Gebet gar manches Hochgewitter, das die Völser Hexen brauten, von seinem Dorfe abwendete. Eines Sommerabends spazierte der Pfarrer gegen den Weiher und legte sich in der Nähe des Hexensteines ins weiche Moos, um ein Stündchen auszuruhen. Als der Priester erwachte, war es schon stockdunkle Nacht; vom Völser Turm herauf schlug es zwölf Uhr. Da nahte betäubender Lärm; das Hexenvolk kam herangeritten und führte neben dem Stein seine wilden Tänze auf. Plötzlich gewahrte eines der Weiber den Pfarrer; im Nu fielen die Hexen über ihren Feind her und mißhandelten ihn so, daß er bald kein Lebenszeichen mehr gab.

Am nächsten Morgen wurde der Völser Pfarrer als verstümmelte und zerkratzte Leiche neben dem Hexenstein, gefunden; er war ein Opfer der Hexenrache geworden.

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