Einst diente in St. Valentin bei Seis ein Bauernknecht namens Hans Kachler, mit dem es eine besondere Bewandtnis hatte. Der Hans war ein arger Hexenmeister und hielt sich
nirgends lieber auf als auf dem Schlern, wo er mit Hexen und Teufel Bruderschaft trank.
Manchmal weilte der Kachler-Hans, wenn man ihn nach der Arbeit zum Essen rief, gerade auf
dem Schlern. Dann sprang er in einem Satz vom Schlerngipfel durch die Luft herunter auf den Haussolder, um das Mittagmahl ja nicht zu versäumen.
Der Kachler war so riesenstark, daß
er die schwersten Felsblöcke meilenweit werfen konnte. So hat er eines Tages den mächtigen "Tschanstein" von der Schlernspitze auf die Seiser Alm hinübergeschleudert, wo der
haushohe Felsblock, auf dem eine schöne Lärche wächst, heute noch mitten in den Almwiesen liegt.
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