Im hintersten Eggental, in der Nähe von Welschnofen, hauste in alter Zeit ein Männlein, das in den Felsklippen und Türmen des Latemars den blauen Stein entdeckt hatte. Von
Zeit zu Zeit stieg das Zwerglein in die Felsenwelt des Latemars auf und holte sich vom blauen Stein so viel, als es auf einmal tragen konnte. Den Stein verkaufte das Mandl dann einem
Bozner Färber, der jeden Preis zahlte, da der Stein die schönste blaue Farbe ergab.
Solange das Männlein lebte, hat ihm der blaue Stein Reichtum und Wohlleben eingetragen; das
Zwerglein verriet aber niemandem den Fundort, sondern nahm das Geheimnis vom blauen Stein mit ins Grab.
Seither hat kein Mensch, audi keiner von den vielen Bergsteigern, welche die
Wunder der Dolomiten erleben, den blauen Stein je wieder gefunden.
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