In Mals wurde in früherer Zeit ein unheimlicher Geist gesehen, der Lorg, ein riesengroßer, schwarzer Mann, der seinen Kopf unter dem Arm trug und mit mächtig ausgreifenden
Schritten durchs Dorf ging.
Eines Abends mähten zu später Stunde ein Landwirt und sein Weib in den Runkwiesen. Da kam den beiden der Lorg entgegen und schritt stumm an ihnen
vorüber, so daß sie sich vor Schreck nidit rühren konnten.
Ein anderes Mal rief der Malser Nachtwächter gerade die Geisterstunde aus, als er auf einem Obstanger den Lorg mit einem
feurigen Gespenst raufen sah. Der Nachtwächter blieb an der Stelle , wo er stand, so festgebannt, daß er erst wieder nach dem Ave-Maria-Läuten seine Glieder rühren konnte. Nach dem Lorg
wurde die Lorgengasse in Mals benannt.
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