Nun erzählte der Bauer dem Buben seinen seltsamen Traum von der Zirler Brücke. Schau, schau!" meinte der Goaßer, gibst du auf so einen Traum eppas? Denk dir, mir hat
heut nacht auch was träumt, aber 1 pfeif drauf. 1 hab träumt, daß i in an großen Bauernhof, dem Mehrerhof, sitz und daß dort unter dem Kuchelherd ein großer Schatz vergraben ist. Aber i
kenn weit und breit keinen Mehrerhof und laß den Schatz Schatz sein!" Mit einem herzhaften "Pfüat Gott!" verabschiedete sich darauf der Goaßer peitschenknallend vom
Mehrerbauern.
Der aber wußte nun genug. Er eilte heim und begann noch in der gleichen Nacht beim Schein einer Kerze seinen alten Küchenherd abzureißen. Als der Bauer die Herdplatte
abgehoben hatte, stieß er zu seiner maßlosen Freude wirklich auf einen großen irdenen Topf, der mit Gold- und Silbermünzen gefüllt war. Wahrscheinlich hatte einer seiner Vorfahren in
unsicheren Kriegszeiten im Herd sein Geld versteckt, das nun in höchster Not dem Mehrerbauern zu Hilfe kam, um den heimatlichen Hof zu retten. Den wackeren Zirler Goaßer wird aber der
Mehrerbauer in seinem Glück hoffentlich auch nicht vergessen haben.
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