Um die Mitte des 13. Jahrhunderts lebte in der Nähe der heutigen Stadt Landeck ein frommes Ehepaar, das mit zwei lieblichen Kindern gesegnet war. Als eines Abends die
Eltern von der Feldarbeit heimkehrten, fanden sie zu ihrem Schrecken die beiden Kleinen nicht mehr vor, alles Suchen in Wald und Feld war vergebens.
Da flehten die verzweifelten
Eltern zu einem Bild der Gottesmutter, das an einer Fichte am Weg zum Schloß Landeck hing, um Hilfe in ihrer großen Not. Kaum war das Gebet beendet, da trabten aus dem nahen Wald zwei
Raubtiere, ein Bär und ein Wolf, im Rachen die beiden verloren geglaubten, unverletzten Kindlein tragend, die sie lammfromm den Eltern zu Füßen legten.
Die Familie dankte nun Gott
und der allerseligsten Jungfrau und stiftete zur immerwährenden Erinnerung an die Errettung der Kinder an der Stelle, wo sich das Wunder ereignete, eine Kirche zu Ehren Unserer Lieben
Frau, die im Laufe der Zeit zur großen, schönen Liebfrauenkirche ausgebaut und 1493 eingeweiht worden ist.
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