Als vor langer Zeit die ganze Ernte der Latzfonser Bauern drei Jahre hindurch durch furchtbare Hagelschläge vernichtet wurde, wußten sich die Leute nicht mehr zu helfen und
forschten nach der Ursache dieses Unglücks.
Da fand man auf dem Dachboden des größten Bauernhauses unter allerlei Gerümpel ein altes Kreuzbild, das hervorgeholt und in feierlicher
Prozession durch die Felder getragen wurde. Als die Latzfonser das Kreuz aufstellen wollten, ertönte dreimal eine geheimnisvolle Stimme: "Na, da nöt!" Die Bauern zogen nun mit
dem Kreuzbild immer höher auf den Berg und richteten es endlich auf der Ritzler Alm zur Verehrung auf. Latzfons blieb seither von verheerenden Unwettern verschont.
Im Jahre 1690
wurde für das Kreuz eine eigene Kapelle erbaut. Seither ist das Latzfonser Kreuz eines der besuchtesten Wallfahrtsziele des Eisacktales, zu dem die Bewohner der ganzen Ungebung in
leiblichen und seelischen Nöten, besonders auch wenn böse Wetter drohen, ihre Zuflucht nehmen.
|