Stubaier Hexen

Unter der Bevölkerung des Stubaitales gehen allerlei Hexengeschichten um. Man sagt, daß die Stubaier Hexen jeden Donnerstag auf der Saile droben zusammenkommen und von dort aus böse Wetter brauen. Ein gutes Mittel gegen das Verhexen der Feldfrüchte sei das Unterackern geweihter Kohlen im Frühjahr.

Dem Brandtnerbauern in Telfes spielten einst die Hexen einen argen Streich. Er hatte einen stattlichen Ochsen auf der Almweide unter der Saile. Da kam eines Tages der Hirte von der Alm gelaufen und klagte dem Bauern, daß der Odise verhext sei. Der Brandtner steckte geweihtes Salz zu sich und eilte auf die Alm, um seinen Ochsen aus der Gewalt der Hexen zu befreien. Aber es war schon zu spät, denn als der Bauer auf die Alm kam, fand er statt seines wohlgenährten, fetten Ochsen nur mehr ein Gerippe, über das die schIaffe Haut hing, das ganze Tier zitterte vor Schwäche und ging bald ein. Die Hexen hatten, um für ihre nächtlichen Gelage einen saftigen Braten zu gewinnen, dem Ochsen des Brandtner das Fleisch unter der Haut weggezaubert.

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