Axamer Flammengeister

In der Gegend von Axams müssen zwei Bauern als blaue Flämmchen geistern, weil sie zu Lebzeiten einen erbitterten Rechtsstreit um den Besitz des Axamer Baches geführt haben. Den einen Butz heißt man den Klammeler, weil er meist in der Talschlucht des Baches umgeht, den anderen den Osterberger, weil sein Flämmlein am Osterberg gesehen wird. Die Rauflust steckt noch derart in den beiden Geistern, daß es, wenn die beiden Lichter zusammenstoßen, Funken gibt.

Die Adelshofbäuerin erfreute sich einst der besonderen Anhänglichkeit des Osterberger Geistes. Wenn sie zum Rorateamt nach Axams hinunterstieg, wartete das Lichtlein schon vor der Haustür und leuchtete der Bäuerin voran, so daß sie nie eine Laterne brauchte. Nach dem Gottesdienst geleitete das Flämmchen die Adelshofbäuerin wieder bis zur Haustür und flackerte so lange am Dengelstock, bis die Bäuerin das Schlüsselloch gefunden hatte.

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