Das versteinerte Liebespaar

In der Nähe von Kramsach liegt bei der Mooswand ein idyllischer, kleiner See am Fuße der Ruinen des Schlosses Guckenbühl. Eine düstere Sage webt ihre Schleier um den See und Schloß. Des Ritters schönes Töchterlein liebte einst einen braven, aber armen Jäger, den der stolze Schloßherr in seinem Grimm mit Hunden aus der Burg hetzen ließ, so daß der Fliehende in den See stürzte und ertrank.

Von dem Schicksal des Liebsten ins Herz getroffen, stieg das Ritterfräulein oft zum See nieder, um den Verlust des Unvergeßlichen zu beweinen. Als es einst wieder schwermütig in den Seespiegel blickte, erschien darin das totenblasse Antlitz des Jägers, der die Geliebte zu sich rief. Mit einem Aufschrei warf sich das Mädchen in die Wellen.

Nun waren die Liebenden im Tod vereint und ragen seither versteinert als zwei kleine Inseln aus den stillen Wassern des Alpensees.

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