Der Reither See

Das Dorf Reith bei Brixlegg war einst in großer Gefahr; in seiner Nähe liegt ein tiefer See mit einem unterirdischen Abfluß. Eines Tages schwoll nun der See derart an, daß die ausbrechenden Wasser das Dorf zu überschwemmen drohten. Es bestand kein Zweifel, der Abfluß des Sees war verstopft, und niemand wußte Rat noch Hilfe. Endlich kam ein Venediger-Mandl des Weges, das zweimal in den See tauchte, jedoch immer wieder unverrichteter Dinge heraufkam.

Schon wollte das Mandl seine Bemühungen aufgeben, da tauchte es auf die flehentlichen Bitten der Reither noch. ein drittes Mal in den See und kam mit einer toten Gans herauf, die der Strudel in den Trichter des Abflusses gerissen hatte, der dadurch verstopft worden war. Nun sank der Spiegel des Reither Sees, das Dorf war gerettet.

Im Reither See soll in uralter Zeit die erste Pfarrkirche von Reith versunken sein. Man hat von ihr nichts geborgen als eine Glocke, die nodi Jahrhundertelang im neuen Kirchturm hing.

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