Gegen Mitternacht näherten sich polternde Schritte der Hütte, die Tür wurde aufgestoßen und sieben riesige Männer mit steifgefrorenen Kleidern und Schuhen traten ein und
verbreiteten einen Hauch von Eiseskälte in der geheizten Stube. Die Männer scharten sich um den Ofen und verließen erst, nachdem sie sich erwärmt hatten, wortlos wieder die Hütte.
Als der Senner aus dem Versteck kroch, fand er seinen auf dem Tisch liegenden Hut mit funkelnden Silberstücken gefüllt. Bei ihm waren die sieben Geldhüter von der Reichenspitze zu
Besuch gewesen, die droben die Erzschätze im Innern des Berges hüten und die dabei die "kalte Pein« leiden müssen. Es waren Männer, die im Leben einiges von den Schätzen auf der
Spitze entwendet hatten; ständig müssen ihrer sieben droben Wache halten, von denen jeder erst dann erlöst wird, wenn ein jüngst verstorbener Schicksalsgenosse für ihn die Wache antritt.
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