Einer der schönsten Seen Tirols ist der waldumschlossene, romantische Piburger See in der Nähe von Ötz. Man erzählt, daß einst an dieser Stelle ein stattlicher Bauernhof
mit einer Kapelle gestanden sei. In ihrem Obermut heiligten aber die Bauersleute den Feiertag nicht und wagten es sogar, am "Hoch-Unser-Frauentag" Heu einzuführen.
Da
setzte die Strafe des Himmels ein. Als das erste hochbeladene Heufuder über die Tennenbrücke rollte, wankte und wich der Boden, der Hof versank mit Bauern und Knechten in den
wildaufrauschenden Fluten eines sich bildenden Sees. Andere berichten, daß der Hof versunken sei zur Strafe für den Obermut einer Bäuerin, die ihr Kind, das sich durch Straßenkot
beschmutzt hatte, mit Weißbrot, der Gottesgabe, reinigte.
Im Piburger See lebte einst auch ein furchtbarer Drache, der zu gewissen Zeiten aus den Wellen stieg und ins Tal
hinabkroch. Wo das Untier vorüberzog, verbrannte das Gras weitum von seinem giftigen Hauch.
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