An einem prachtvollen Herbstmorgen holten den stillen Burschen einige seiner Freunde zu einem Jagdgang ab. Der Jüngling folgte dem Ruf, schloß sich in neuentbrannter
Jagdlust den Freunden an und stieg immer höher auf die Felswand des Morin, getrieben von der alten Leidenschaft, aber auch von geheimer Sehnsucht nach dem Saligenreich.
Schon
sichtete er ein Rudel Gemsen und pirschte sich an ein schönes Tier heran; vergessen waren die Mahnungen der Saligen, vergessen auch sein Versprechen. Er legte den Stutzen an, zielte und
drückte ab, so daß der Schuß in den Felsen widerhallte.
Doch die Gemse blieb unverletzt stehen. Hinter ihr aber erschienen die drei Saligen, das Tier schützend und dem
Wortbrüchigen mit strengen Blicken, in denen der Glanz der einstigen Liebe erloschen war, drohend.
Voll Schrecken erkannte der Jäger seine Schuld, er wankte und stürzte über die
stelle Felswand in einen jähen Tod.
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