Zuhinterst im Tal bei Neustift lebte im 18. Jahrhundert ein riesenhafter Mann, Martin Tanzer, den man den starken Martl oder den Ameisberger nannte. Er hauste lieber im
Walde als unter den Bauern und holte sich seine Nahrung, geraubtes Vieh, aus den Ställen des Dorfes. Einmal trug der Ameisberger einen Stier auf den Schultern übers Joch, schlachtete ihn
und verzehrte das Fleisch in zwei Tagen. Eine Bluttat, von der man nichts Näheres weiß, brachte schließlich den Martl vor den Richter; Tanzer ist dann zur Sühne seines Verbrechens in
Innsbruck hingerichtet worden.
Sein Bild, als das eines ungewöhnlich starken, herkulisch gebauten Mannes, war auf einem Deckengemälde Asams in der Innsbrucker St.-JakobsPfarrkirche
zu sehen; das Gemälde ist mit dem Gewölbe beim Bombenangriff vom 16. Dezember 1944 zerstört worden.
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