Der starke Zottler von Schmirn

Einmal forderte ein bayrischer Raufbold zu Hall alle starken Tiroler zu einem Wettkampf heraus. Der Zottler hörte davon, wollte gleich mittun, besann sidi aber noch, ob er selber oder einer seiner drei ebenfalls starken Söhne den Kampf wagen sollte. Vater und Buben hielten vorher ein Kräftespiel ab, bei dem der alte Zottler einen mächtigen Taxstock viel weiter schleuderte als die jungen, so daß er sich selbst zum Wettkampf mit dem Bayern nach Hall begab.

Dort wartete schon der prahlerische Raufer auf seinen Gegner. Der Zottler umfaßte ihn mit seinen eisernen Armen; schon nach kurzem Ringen floß dem Bayern Blut aus Mund und Nase, er fiel tot aus den Armen des Zottlers, der dem Prahler durch den gewaltigen Druck das Herz gesprengt hatte.

In ihrer Freude über den Sieg des Tirolers schenkten die Haller dem Zottler sieben Fuder Salz. Der Starke lupfte einen Salzsack nadi dem anderen auf die Schulter, warf noch wie zum Spaß eine eiserne Egge drauf und trug die ganze Last, ohne zu ermüden, heim nach Hochgemain.

So führte der Zottler zeit seines Lebens allerhand merkwürdige Kraftstücke auf, bis er in Kriegszeiten nach einem heißen Kampf gegen feindliche Soldaten fiel, nachdem er zwanzig Gegner mit seiner Eisenkeule erschlagen hatte.

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