Die drei heiligen Jungfrauen von Meransen

In der Kirche zu Meransen werden seit uralter Zeit drei heilige Jungfrauen verehrt, welche die seltsamen Namen Gewerpet, Ampet und Gaupet tragen, in alten Urkunden aber auch Cubet, Aubet und Guerre genannt werden.

Die Jungfrauen sollen nach der Legende drei fremde Königstöchter aus dem Heer der elftausend Jungfrauen der heiligen Ursula gewesen sein, die sich zur Zeit der Völkerwanderung vor Attilas Hunnen nach Rätien geflüchtet haben.

Zunächst wollten die drei Jungfrauen in Latzfons sich ansiedeln, mußten aber dort vor den Nachstellungen der noch heidnischen Bewohner in einer Felsenhöhle Zuflucht nehmen. Später wanderten sie weiter und erfuhren schon auf dem Wege den auffallenden Schutz Gottes, der ihnen kühlenden Schatten gegen Sonnenglut spendete, auf ihr Gebet zur Erfrischung eine Quelle entspringen und einen Kirschbaum mit reifen Früchten wachsen ließ. Noch zeigt man auf dem steilen Weg von Mühlbach nach Meransen die Stätte dieser wunderbaren Begebenheiten und nennt sie "Jungfrauenrast".

In Meransen führten die drei Siedlerinnen ein heiligmäßiges Leben, wirkten viele Wunder und starben eines gottseligen Todes. Die Verehrung der drei heiligen Jungfrauen findet sich an einigen Orten und Kirchen des Brixner Bergkranzes und ist wahrscheinlich auf einen Kult aus vorgeschichtlicher Zeit zurückzuführen.

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