Den tapferen Verteidiger und seinen Mannen erwartete der Tod durch Henkershand. Der erzürnte Kaiser hatte geschworen, jedem eine Maulschelle zu geben, der es wage, für die
Verurteilten um Gnade zu bitten. Hans von Plenzenau trat mutvoll seinen letzten Gang an, leerte noch einen Bedier Johanniswein und beugte dann sein Haupt unter das Schwert. Ihm folgten
elf seiner Getreuen in den Tod.
Dann aber schien es Herzog Erich von Braunschweig, der im Gefolge Maximilians an der Belagerung teilgenommen hatte, genug des grausamen Gerichtes;
er beugte sein Knie vor dem Kaiser und bat um Gnade für die übrigen Verteidiger. Max gewährte die Bitte seines Freundes, gab ihm aber, seinen Schwur haltend, einen leichten
Backenstreich.
Dort, wo der tapfere Pienzenauer bei Zell am linken Innufer einst verblutete, erinnert ein Bildstöckl an sein tragisches Ende.
|