Zu Münster im Unterinntal klopfte einst ein junger Bäckergeselle bei einer Witwe um Arbeit an. Die Bäckermeisterin nahm den Gesellen auf und stellte ihm die seltsame
Bedingung, daß er abends nur bis acht Uhr ausbleiben dürfe.
Zunächst willigte der Geselle ein und trat seinen Dienst an; eines Abends aber plagte ihn die Neugierde. Er legte sich
nach acht Uhr auf die Ofenbank und tat, als ob er in tiefem Schlaf läge. Bald öffnete sich die Tür, die Bäckerin kam mit ihrer Tochter herein, beide bestrichen sich die Stirne mit einer
Salbe und flogen unter dem Spruch: "Obenaus und nirgends an!" zum Fenster hinaus. Der Geselle stieg nun von der Ofenbank, schmierte sich aus dem gleichen Tiegel Salbe auf die
Stirn und sagte den -bleichen Hexenspruch.
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