Die Kröte und der Fuhrmann

Eines Tages war ein Innsbrucker Fuhrmann nach Seefeld unterwegs, als eine große, häßliche Kröte seinem Wagen nachhüpfte und schließlich mit einem mächtigen Satz hinaufsprang. Wohl schleuderte der Fuhrmann das eklige Tier, vor dem ihm grauste, zur Erde, aber immer wieder sprang die Kröte auf das Fuhrwerk.

Als nun der Wagen bei der Kirche zum Heiligen Blut in Seefeld vorbeifuhr, war die Kröte auf einmal verschwunden. An ihre Stelle saß auf dein Wagen eine wunderschöne Jungfrau, die dem Fuhrmann für ihre Erlösung herzlich dankte. Im Leben hatte sie eine Wallfahrt nach Seefeld gelobt, die Erfüllung dieses Versprechens aber immer wieder verschoben, bis sie der Tod abberief. Seither mußte die arme Seele zur Strafe als Kröte warten, bis sie ein mitleidiger Mensch nach Seefeld führte, wo sie nun nadi Einlösung ihres Gelübdes von der schweren Buße befreit war.

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