Die Schlacht auf der Ulfiswiese

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die große Pappelallee auf der Straße von Innsbruck nach Kranebitten, die seit einigen Jahren nicht mehr besteht, durch die Ulfiswiese angelegt. Schon vorher knüpfte sich eine schaurige Prophezeiung an die "Lange Wiese". Es hieß, wenn die Bäume dort so stark und groß werden, daß man Pferde daran binden könne, dann sollen die Schweizer ins Land fallen, und auf der Ulfiswiese werde eine furchtbare Schlacht entbrennen. Die Kämpfenden müssen mit ihren Pferden bis über die Knöchel in Blut waten, und so lange werde der Kampf hin und her wogen, bis Frauen in den Kampf eingreifen und durch ihre Tapferkeit und List den Sieg der Tiroler entscheiden. Während der Schlacht soll man an diesem denkwürdigen Tag auf der Innbrücke bei Kranebitten den Schweizer Stier brüllen hören. Der größte Teil der Schweizer wird erschlagen auf der Walstatt bleiben, der Rest flüchte dann auf das Walserfeld bei Salzburg und findet dort in einem neuen Kampf sein Ende. Die Schlacht auf der Ulfiswiese selbst wird nicht allzulange dauern, so daß diejenigen Einwohner, die sich mit einem Laib Brot auf die Berge flüchten, das Ende des mörderischen Ringens erwarten können, ohne Hunger zu leiden.

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Eine andere Form der Sage erzählt, daß die Schweizer bei ihrem Einfall bis zur Volderer Brücke kommen, dort ihr Lager aufschlagen, die herrliche Karlskirdie entweihen und zu einem Pferdestall machen würden. Dann werde aber der Tiroler Landsturm sich erheben und die Schweizer entscheidend schlagen, so daß nur mehr so viele übrigbleiben, als leicht unter einem Baum bei der Volderer Brücke Platz haben.

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