Die St.-Leonhards-Kirche bei Kundl

In uralter Zeit schwemmten die Wellen des Inn eine steinerne Statue des heiligen Leonhard in der Nähe von Kundl ans Ufer. Bauern hoben das Bild auf und stellten es in einer Wiese zur Verehrung auf.

Als Kaiser Heinrich II. im Jahre 1004 auf seinem Zug nach Italien an dieser Stelle vorbeikam, bezeigte auch er dem Heiligen seine Verehrung und gelobte, St. Leonhard eine Kirche zu erbauen, wenn die Südlandsfahrt des Fürsten vom Glück gesegnet werde. Heinrich wurde zu Pavia gekrönt, entrann einer Verschwörung seiner Feinde und kehrte wohlbehalten ins deutsche Land zurück. In seinem Glück hatte der Kaiser aber das Gelübde vergessen, St. Leonhard blieb weiter auf der Wiese bei Kundl allem Wetter schutzlos ausgesetzt.

Da der Herrscher nach mehreren Jahren wieder des gleichen Weges zog, fing sein Pferd an zu scheuen und war nicht von der Stelle zu bringen. Da erinnerte sich der Kaiser seines unerfüllten Versprechens und ließ im Jahre 1019 über dem Bild des heiligen Leonhard eine schöne Kirche erbauen.

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