Wenn in der Schlucht des Vomper Loches die Nacht anbricht, sieht man gespenstige Irrlichter, Flämmlein, die wie kleine Schlangen aufzucken, stillstehen, dann sich wieder
fortbewegen. Mandi Neugieriger, der sich von diesen Lichtlein verlocken ließ, ist im Vomper Loch für immer verschwunden.
Als ein Hirtenbub einst in der Dämmerung seine Schafe
heimtrieb, erblickte er vor sich ein flackerndes Licht und ging dem Flämmlein nach bis tief ins Vomper Loch. Dort stand das Irrlicht auf einem großen Stein still und brannte mit
wunderschöner, blau leuchtender Flamme. Zugleich sah der Bub unter dem Stein einen Schatz liegen, dessen Gold- und Silberglanz den armen Hirten blendete. Aber sosehr er auch danach
verlangte, der Bub konnte kein Glied rühren, als wäre er von unsichtbaren Mächten gelähmt. Als es ein Uhr schlug, erlosch das Licht, der Schatz war verschwunden und der Hirte stand
plötzlich wieder bei seinen Schafen, die außerhalb des Vomper Loches ruhig auf ihren Hüter gewartet hatten.
|