Der Teufelsritt

Als der Gast erwachte und die versäumte Zeit merkte, wurde er tieftraurig und rief aus: "Wehe mir!" Er schien sich aber dann wieder zu beruhigen und zechte mit seinen Freunden weiter. Am Nachmittag kam ein seltsamer Reiter vom Kolsaßer Mühlbadi herunter gegen das Gasthaus getrabt und hielt mitten in der Wirtsstube. Es war ein dürrer Geselle in grasgrünem Gewand, der auf einem großen Hund saß. Als die Uhr drei schlug, legte er dem fremden Gast die Hand auf die Schulter und hieß ihn augenblicklich mitkommen.

Da erhob sich der Gast zitternd, bestieg den zottigen Hund, hinter ihm saß der grüne Reiter auf, und wie die wilde Jagd sauste das Tier mit beiden Männern funkenstiebend davon. Droben beim Kolsaßer Mühlfeld tat sich die Erde auf und verschluckte den Hund mit den beiden Reitern.

Die Gäste beim Donauer bekreuzigten sich entsetzt und erkannten, daß da der Teufel einen ihm Verfallenen geholt hatte, dessen Paktzeit genau um die dritte Nachmittagsstunde jenes Tages abgelaufen war.

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