Als zu Brixlegg noch der Bergsegen blühte, lebte dort ein geiziger Knappe namens Schmuck, der als Obersteiger sidi durch harte Bedrückung seiner Untergebenen auf
unrechtmäßige Weise bereicherte. Da er einst einen Bergmann bis aufs Blut gepeinigt und ausgenützt hatte, verfluchte ihn der Gequälte. Bald darauf starb der geizige Schmuck eines jähen
Todes; sein Leichnam wurde sogleich schwarz, als hätte ihn die Pest befallen.
Der Geist des Geizhalses aber mußte in den Bergen bei Brixlegg und Schwaz umgehen, er hielt sich
besonders oft auf dem Stanser Joch auf. Als sich die Bauern und Hirten gar nicht mehr zu helfen wußten, bannte der Fiechter Prälat den Knappengeist hinauf in die öde Felsenwelt der
Laliderer Wände im Karwendel.
Dort poltert und rumpelt der Berggeist, wirft Steine und Felsblöcke zu Tal; er hat die grünen Almböden schon große Strecken weit verschüttet und in
steinige Kare verwandelt, in denen nur die Gemsen ihr spärliches Futter finden.
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