Schatzgraben bei der Volderer Brücke

Unter der Volderer Brücke, die im Jahre 1809 heiß kämpft war, lag vor alten Zeiten ein kostbarer Schatz vergraben, den ein Venediger-Männlein durch seine Kunst auffand. Aber das Mandl war von seinen anderen Bergfahrten her schon so schwer mit Schätzen beladen, daß es für diesmal den neugefundenen Schatz nicht hob, sondern noch tiefer versenkte und dazu sprach:

      “Wer da diesen Schatz will heben,
      Muß sich einen Geißbock kaufen,
      Sieben Jahr ihm Hafer geben,
      Mit ihm übern Schatz dann laufen."

Dieses Rezept hatten drei Handwerksburschen heimlich erlauscht, die im Gebüsch neben der Brücke Rast hielten. Sie beschlossen, dem Rat des Männleins zu folgen, kauften sich einen jungen Geißbock, fütterten ihn sieben Jahre lang mit bestem Hafer und liefen dann alle drei mit dem feisten Bock über die Stelle, wo das Männlein den Schatz versenkt hatte.

Im gleichen Augenblick öffnete sich der Boden; das blanke Gold und Silber leuchtete den drei Gesellen entgegen, die den Schatz hoben, unter sich teilten und von nun an wohlhabende Leute waren.

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