Kegelspiel auf Hocheppan

In den Ruinen des Schlosses Hocheppan trieben sich einst mehrere Hirtenbuben herum und kamen dabei auch zu einer verrosteten Eisentür. Es gelang den Buben nach langer Mühe, die Tür zu öffnen, die in einen finsteren Gang führte, dessen Ende eine zweite Tür verschloß.

Als die Knaben auch dieses Tor geöffnet hatten, fanden sie in einem geräumigen Gewölbe ein goldenes Kegelspiel. Schon wollten die Hirten die neun goldenen Kegel und die Kugel heimtragen, da krachte plötzlich das Gewölbe, der Boden erzitterte, als sollte alles zusammenstürzen. In ihrem Schrecken ließen die Hirten Kegel und Kugel fallen, fanden aber in der Finsternis den Ausweg nicht mehr und mußten in der unheimlichen Höhle die Nacht zubringen.

Erst am nächsten Morgen kamen die Hirten wieder glücklich ins Freie, das goldene Kegelspiel aber war und blieb verloren. Hätten die Buben Kegel und Kugel nicht fallen lassen, sondern festgehalten, so wären sie mit ihrem kostbaren Fund ungehindert heimgekommen.

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