Ritter Trautsons Befreiung

Das Schloß Trautson wurde einst von einem mächtigen Feind hart belagert. Lange Zeit verteidigte sich Ritter Trautson mit dem Häuflein seiner Getreuen, aber schließlich wurde der Hunger der tapferen Besatzung zur größten Gefahr.

Da entschloß sich Trautson zu einem kühnen Ausfall. Er bestieg sein Streitroß, ritt aus der Burg und schlug sich mit seinem guten Schwert mitten durch das feindliche Lager. Als der Ritter in Sicherheit war, erkannte er erst, daß seine Rettung aus Feindesübermacht zum guten Teil der Schnelligkeit seines Pferdes zu danken war.

Trautson stieg ab und küßte dankbar die Hufeisen. Als er später durch die Hilfe treuer Freunde seine Burg von der Belagerung befreit hatte, ließ er sein Pferd mit silbernen Hufeisen beschlagen. Die Eisen, die das edle Tier auf dem kühnen Ritt getragen, sind lange Zeit im Matreier Schloß auf einem Samtkissen aufbewahrt und gezeigt worden. Zum Gedächtnis an die Errettung ihres Ahnherrn nahmen die Ritter von Trautson ein silbernes Hufeisen in ihren Wappenschild. Schloß Trautson wurde am Ostermontag des Jahres 1945, den 2. April, durch einen feindlichen Bombenangriff vollkommen zerstört.

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