Säbener Schatzsagen

Auf der Burg Säben, dem heutigen über dem Eisackstädtchen Klausen auf steilem Fels aufragenden Nonnenkloster, herrschten in ältester Zeit Heiden, die später von der christlichen Bevölkerung nach heftigen Kämpfen besiegt und in die Flucht geschlagen wurden. Ehe die Heiden die Burg räumten, vergruben sie ihr Gold und Silber im Schloßfelsen; auch in der Tinnebachschlucht soll ein Teil des Heidenschatzes vergraben liegen.

Eines Morgens stieg eine Klausnerin aus der Stadt nach Säben hinauf zur Frühmesse. Da sah sie am Weg einen goldenen Pflug liegen, den ein schwarzer Hund mit feurigen Augen bewachte. Voll Schrecken floh das Weib über den Berg hinunter, anstatt beherzt den goldenen Pflug zu berühren und ihn damit zu gewinnen.

Wanderer, die abends nach dem Betläuten gegen Säben hinaufgingen, sahen auf dem Steig feurige Kugeln vor sich herrollen; es waren Geister, welche den großen Säbener Schatz bewachen, den siebzig Pferde nicht wegzuführen imstande wären, wenn man ihn heben könnte.

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