Dort, wo heute der vielbesuchte Lanser See und sein Badestrand liegen, stand vor Zeiten ein schöner Wald, der einem Bauern aus Lans gehörte. Ein in der Nähe auf seinem
Schloß wohnender Edelmann hätte nun gerne den Wald sein eigen genannt, bestritt das Besitzrecht des Bauern und begann einen erbitterten Prozeß. Nach jahrelangen Verhandlungen sprach das
Gericht dem vornehmen, mächtigen Herrn den Wald zu. Da rief der Bauer, der sich um sein Recht betrogen sah, ergrimmt aus: "Ehe der Schloßherr meinen Wald bekommt, soll das ganze Holz
in einen tiefen See versinken!"
Als der Ritter am nächsten Morgen triumphierend in den Wald, der nun sein Eigentum war, reiten wollte, erstarrte er vor Schrecken. Denn an
Stelle des Waldes dehnte sich ein tiefer See, aus dessen Wellen das dunkle Grün der versunkenen Bäume schimmerte.
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