In dieser weltfernen Einsamkeit lebte von nun an der geheimnisvolle Fremde, des Name und Abkunft außer dem Hauensteiner niemand wußte und erfuhr. Der Einsiedler war bald
mit dem Zwergenvolk, das die nahen Felsklüfte bewohnte, gut Freund, verstand die Sprache der Tiere und wußte die geheimen Kräfte der Natur, der Pflanzen, Kräuter und Moose, zum Wohle der
leidenden Menschen zu nützen. Als einst die Pest ins Land fiel, kam der Schlernsiedler aus seiner Klause hervor, stieg ins Tal und verscheuchte den Schwarzen Tod von manchem
Krankenlager.
Eines Tages stieg ein glänzendes Rittergefolge den schmalen Pfad zur Einsiedelei empor. Kaiser Max, der gerade wieder zur Innsbruck Hof hielt, hatte von dem Klausner
am Schlern gehört und besuchte ihn. Als der Fürst den Einsiedler erblickte, erkannte er in ihm einen der Großen seines Reiches, winkte dem Gefolge, zurückzubleiben, und trat in die
ärmliche Klause zu stundenlanger Zwiespradie ein.
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