Der Bettler ließ sich nicht abschrecken, sondern stellte die einzelnen Gliedmaßen zusammen und setzte schließlich den Kopf auf die ganze Gestalt. Da wuchsen im Nu die
Glieder aneinander, Arme und Beine bewegten sich, und der geheimnisvolle Mann begann zu sprechen. Mit hohler Stimme bat er den Bettler um ein Essen, da ihn furchtbar
hungere.
Obwohl die Knödel noch nicht fertig gekocht waren, setzte der Bettler einen dem Hungrigen vor. Der biß hinein, spuckte aber das ungekochte Stück sogleich wieder aus und
warf den Rest unter den Herd. Da fuhr der Bettler zornig auf und gab dem ungebetenen Gast eine tüchtige Ohrfeige. Im gleichen Augenblick stand ein geharnischter Ritter an Stelle des
unheimlichen Menschen vor dem Bettler und dankte ihm für die Erlösung.
Er, der Ritter, habe zu Lebzeiten geschwelgt und gepraßt und mandie Gottesgabe zugrunde gehen lassen, da sie
ihm zu gering schien. Dafür mußte er nadi seinem Tode büßen, bis ein unerschrockener Mann ihm wegen der Verachtung der Gottesgabe eine Maulschelle gäbe. Nun dies geschehen, sei er erlöst.
Der Ritter führte den Bettler dann in den Schloßkeller, wo große Fässer mit Gold und Silber gefüllt standen, übergab ihm zum Lohn alle diese Reichtümer und verschwand.
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