In der Frauenkapelle zu St. Andrä bei Brixen befand sich das Grab des Ritters Heinrich von Mellaun, von dessen Kriegsabenteuern und wunderbarer Rettung die Sage folgendes
berichtet:
Ritter Heinrich, in seinem Lebenswandel ebenso fromm und gottesfürchtig wie tapfer, geriet im Kampf gegen die Türken in Gefangenschaft. In seinem Verlies dem Hungertode
nahe, flehte er zur Muttergottes von St. Andrä um Hilfe. Da erschien im Kerker ein Pilgrim, der den Ritter mit Speis und Trank labte, ihn befreite und mitten durch die Feinde in das Lager
des Kaisers zurückführte.
Der Ritter geriet aber noch einmal in Todesgefahr. In einer Schlacht, die mit dem Sieg der Türken endete, wurde Heinrich von einem Sarazenen aus dem
Sattel gestochen, stürzte schwer verwundet zur Erde und erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit unter einem Haufen von Toten. Um sich vor der Gefangenschaft zu retten, kroch der Ritter in den
ausgehöhlten Leib eines gefallenen Pferdes, worin er sich drei Tage lang verborgen hielt und wieder zu Maria um Hilfe und Rettung betete.
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