Gleich darauf trat Alexanders Gemahlin, Roxane, in einem blauen Samtkleid, bestickt mit goldenen Blumen, herein. Die Königin war außerordentlich schön und prangte in voller
Jugendblüte. Kaiser Karl betrachtete die Fürstin voll Bewunderung; plötzlich fiel ihm ein, daß, nach einer Überlieferung, Alexanders Gattin im Nacken ein Muttermal getragen habe.
Neugierig stand der Kaiser auf und wollte dieses Erkennungszeichen sehen. Bereitwillig blieb die Königin stehen, beugte anmutig Kopf und Nacken, so daß der Kaiser das Mal deutlich
wahrnehmen konnte. Dann schritt Roxane ihrem Gatten nach und verschwand.
Ein anderes, schelmisches Stücklein führte Doktor Faust auf dem Innsbrucker Stadtplatz auf, wo vor dem
Goldenen Dachl allerlei Kampf- und Volksspiele zu Ehren des Kaisers aufgeführt wurden. Einem besonders neugierigen Hofherrn, der zum Arger der übrigen Gesellschaft den besten Fensterplatz
behauptete, zauberte Doktor Faust ein mächtiges Hirschgeweih auf den Kopf, so daß der Gehörnte, zum Gelächter des ganzen Volkes, seinen Kopf nicht mehr aus dem Fensterrahmen zurückziehen
konnte. Erst auf vieles flehentliches Bitten ließ Doktor Faust das Hirschgeweih wieder verschwinden, worauf sich der Hofherr schleunigst dem Gespött seiner Umgebung entzog.
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