Auf einer Anhöhe gegenüber der Straße nach Götzens ragen die Ruinen des Schlosses Vellenberg aus verwittertem Fels, einer Burg, die einst u. a. als Gefängnis des
Minnesängers Oswald von Wolkenstein gedient hat. In den Schloßruinen liegt ein Schatz vergraben, der nur alle acht Jahre einmal als geheimnisvolle Flamme aus dem Schloßhügel
aufblüht.
Einmal ging ein Götzner Bauernbursche gegen Vellenberg, um Vögel zu fangen. Da entdeckte er einen unterirdischen Gang, kroch neugierig hinein und kam in eine große Höhle,
in der eine Menge Ziegelsteine lagen. Der Bursche legte drei Ziegel auf seine Vogelkraxe und wollte die übrigen dann mit einem Handkarren holen. Auf dem Heimweg spürte der Götzner, wie
seine Last immer schwerer und schwerer wurde. Er setzte die Kraxe ab und sah jetzt zu seinem Staunen, daß sich die drei Ziegelsteine in Goldklötze verwandelt hatten. Der Bursche rannte
nun eilends zum unterirdischen Gang zurück, um die übrigen Ziegel zu holen. Da war aber nichts mehr von einem Gang oder einer Höhle zu sehen, und als der Pechvogel enttäuscht zu seiner
Kraxe zurückkehrte, waren auch die Goldklumpen verschwunden. Er hatte nicht daran gedacht, etwas Geweihtes draufzulegen, und so war ihm der kaum gewonnene Schatz für immer verloren.
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