Herzog Friedl auf der Flucht

Von der Flucht des Herzogs erzählt man noch manch andere Abenteuer. Friedl soll sich u. a. audi länger im alten Widum zu Flaurling verborgen gehalten haben. Als er dann in die Ötztaler Berge stieg, weilte er eine Zeitlang auf der Alpe Fineil und hütete dort, als Hirte verkleidet, die Schafe. Man hat noch Jahrhunderte später zu Fineil ein schönes silbernes Besteck und einen Silberbecher als Geschenk Friedls gezeigt.

Auf dem Wege über dem Hochjochferner fand der Fürst ein Versteck im Rofnerhof, dessen Besitzer den Herzog so lange verbarg, bis ihn der Rofnerhofbauer über das Joch in die Nähe von Meran brachte, wo Friedl beim Müller Sigmund Hendl an der Mündung des Naiftales eine Zufluchtstätte fand. Dort würden den Fürsten aber trotz aller Vorsicht seine Feinde erspäht haben, wenn nicht der furchtlose Müller den Herzog, unter einer Mistfuhre versteckt, in Sicherheit gebracht hätte.

Herzog Friedl vergaß nie die Dienste des Hendlmüllers, erhob den treuen Mann in den Adelsstand und setzte ihm ein Mühlrad in sein Wappen. So wurde der Hendlmüller zum Stammvater des Tiroler Geschlechtes der Grafen Hendl, von denen einer, Josef Graf Hendl, 1809 zu den hervorragendsten Mitkämpfern Andreas Hofers zählte.

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