Hintersteiner See und Walchsee

Vom Walchsee erzählt man sich ebenfalls, daß er infolge eines erbitterten Besitzstreites zweier Bauern entstanden sei, die sich über das Eigentumsrecht an einem schönen Wald nicht einigen konnten.

Eines Morgens ging eine Sennerin durch den Wald und sah auf ihrem Weg ein kleines Rinnsal, gefüllt mit sprudelndem Quellwasser. Als sie abends auf dem Heimweg an diese Stelle des Waldes kam, sah sie aus wogenden Wassermassen nur mehr die Wipfel der höchsten Bäume herausragen; bald waren auch diese in den Fluten des neuentstandenen Waldisees verschwunden.

Wie einst um den Wald, so entstand auch noch um den Walchsee ein Besitzstreit zwischen den Nachbarn, der aber durch den Spruch eines angesehenen Richters dahin entschieden wurde, daß jeder Nachbar mit der Angel so weit fischen und Streu mähen dürfe, als er in den See hinein_ waten könne.

Am Waldisee beobachtete man zur Nachtzeit manchmal das Licht einer geheimnisvollen Seefackel, das die Wanderer irreleitete. Das Irrlicht war der verwunschene Geist einer Bauernmagd, die ihr Kind in den Fluten des Walchsees ertränkt hatte.

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