Sonnenburger Sagen

Schloß Sonnenburg bei St. Lorenzen war einst ein stattliches Nonnenkloster, dessen Insassen unter der stolzen Äbtissin Verena sogar dem mächtigen Kardinal Nikolaus von Cusa, Bischof von Brixen, Trotz boten. Als nach der Beendigung des bekannten langwierigen Streites der Kardinal das Kloster aufhob und die Nonnen aus ihren Zellen vertrieb, beschloß eine der Klosterfrauen, Sonnenburg unter keinen Umständen zu verlassen.

Die Nonne flüchtete heimlich in den Keller und hielt sich dort so lange verborgen, bis sie des Hungertodes starb. Ihr Geist muß seither in dem verfallenen Gemäuer umgehen; zu nächtlichen Stunden hört man dort oben oft noch klagendes jammern und Weinen.

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