Theophrastus Paracelsus in Tirol

Als der Doktor an einem schönen Sonntag gegen das Ambraser Schloß spazierte, lud ihn eine Bäuerin ein, mit ins Haus zu kommen und von ihren frisch gebackenen Krapfen zu kosten.

Zum Dank für die Gastfreundschaft der guten Frau zog Paracelsus ein hölzernes Büchslein aus der Tasche seines Mantels und bestrich die Feuerzange der Bäuerin mit einer gelblichen Mixtur. Augenblicklich war das Eisen in pures Gold verwandelt; die goldene Feuerzange wurde jahrhundertelang in der Familie der Bäuerin als kostbares Erbstück hochgehalten. Später bildete sie ein Prunkstück der berühmten Ambraser Sammlung.

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Von dem merkwürdigen Tod des Theophrastus Paracelsus, der in Wirklichkeit am 15. September 1541 in Salzburg erfolgte, den die Sage aber nach Innsbruck verlegt, wird folgendes erzählt:

Die Heilkunst des Paracelsus war den übrigen Arzten ein Gegenstand des Neides, sie planten daher, den Wundermann auf irgendeine Weise zu beseitigen, und brachten es einmal dahin, daß er eine vergiftete Speise genoß.

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