Ein Kranz von Sagen rankt sich um die geschichtliche Gestalt des berühmten Arztes Dr. Theophrastus Paracelsus, der auch in Innsbruck und anderen Tiroler Orten seine Kunst
ausgeübt hat.
Einst wurde Paracelsus zu einem vornehmen Herrn gerufen, der von schwerer Krankheit befallen war, die kein Arzt zu hellen vermochte. Paracelsus bereitete eine Arznei,
gab sie dem Kranken ein und verschwand dann plötzlich. Den Patienten befielen nun furchtbare Schmerzen, so daß er sein Ende gekommen glaubte. In der überzeugung, daß ihm Paracelsus, statt
zu helfen, ein tödliches Gift eingegeben habe, befahl der Kranke, den betrügerischen Doktor zu töten, sobald man ihn fände.
Nach zwölf Stunden ließen die Schmerzen des Kranken
plötzlich nach, die Krankheit war gebrochen, und geheilt konnte sich der Mann von seinem Lager erheben. In diesem Augenblick stand Paracelsus auf einmal wieder im Krankenzimmer und nahm
den Dank des Genesenden entgegen, wies aber jede Belohnung zurück.
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