Kaiser Max als Jäger

Von der Kühnheit und dem Wagemut des kaiserlichen Jägers erzählt man sich heute noch vieles. Einmal, als Max mit seinen Begleitern am Hechenberg jagte, stürzte von der Höhe ein Felsblock, der den Kaiser zu erschlagen drohte. Nur durch rasches Bücken und Ausweichen rettete sich Max und riß zugleich einen seiner Jäger, den der Stein schon gestreift hatte, zurück.

Im Halltal entrann Max nur durch die Schnelligkeit seines Pferdes mehreren Schneelawinen. Ein andermal verklemmte sich der Kaiser mit seinem Fußeisen in einer Felsspalte, so daß ihn seine Jäger mühsam befreien mußten. Auch im Gschnitztal, wo Max gern auf Gemsen pirschte, bedrohten den Kaiser mehrmals Steinschläge, denen er nur mit knapper Not entrann.

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Von einer abenteuerlichen Bärenjagd in der Meraner Gegend, in der Nähe des Schlosses Tirol, wird berichtet, daß Max einen riesigen Bären in seiner Höhle aufsuchte. Als sich das Raubtier drohend aufrichtete und auf den Jäger zulief, schleuderte der Kaiser seinen Jagdspieß mit solcher Kraft in den Unterleib des Bären, daß Meister Petz tot über eine Felswand stürzte.

Im Achental wagte Max auf der Gemseniagd einen gefährlichen Sprung mit seinem langen Schaft", dem Jagdspieß. Während des Sprunges kollerte der Stein, auf den sich der Schaft stützte, in die Tiefe, und nur durch ein besonderes Glück erreichte der Kaiser den rettenden Stand.

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