Drunten ging das Männlein voran durch einen langen, langen Felsstollen, der tief in den Berg hineinführte. Endlidi standen die beiden in einer Höhle vor einer marmornen
Schale, in welche von der gewölbten Felsdecke herab lichtes Gold tröpfelte. Der Venediger füllte einen Bedier mit dem flüssigen Gold und reichte ihn dem Mädchen. Kaum aber hatte die Maid
den geheimnisvollen Becher berührt, da stand statt des Venediger-Mandls ein blühender Jüngling vor ihr, den das Mädchen durch ihre Begleitung erlöst hatte. Geheimnisvoll öffnete sidi in
der Felswand ein Tor, durch das die Kufsteinerin staunend an der Hand ihres Gefährten in einen prachtvollen, kristallenen Saal schritt.
Der Jüngling erkor das mutige Mädchen zu
seiner Braut. Dadurch wurden die Bergmännlein erlöst, denn sie blieben nur so lange in den Wilden Kaiser gebannt, bis eines von ihnen eine Braut heirnführte, die so rein und treu war wie
Gold.
Die Männlein geleiteten nun das Brautpaar unter Musik und Liederklängen auf die Höhen des Kaisers. Dort sank die Braut in einen tiefen Schlaf und fand sich beim Erwachen mit
ihrem Bräutigam und einem reichen Brautschatz vor dem Eingang zur Goldtrupf.
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