Solche Wichtelen kamen gar oft aus dem Gletschergebiet herunter ins bewohnte Tal, waren manchmal gutmütig, aber auch boshaft und trieben allerlei Neckereien, um die Hirten
und Bauernknechte zu ärgern.
Als einmal ein Knecht bei einer Bauerntochter fensterln wollte, setzte sich der Vater, der mit diesem Liebeshandel nicht einverstanden war, mit einem
solchen Wichtele, dem Litzenmandl, in Verbindung. Der kleine Kerl, der schon von alters her auf der Tenne als Schützer des Hauses wohnte, sagte seine Hilfe zu. Wie nun der Knecht zum
Fenster seines Mädchens emporstieg, stand das Litzenmandl, klein und dürr wie ein Zwetschkenkrampus, vor dem Fenster. Zuerst hat der Knecht nur spöttisch gelacht über das Mandl, aber dann
spürte er eine eisenstarke Faust um den Hals, die ihm den Knopf umdrehte, so daß das Gesicht fast über dem Rücken stand. Dem Knecht ist nach diesem Erlebnis die Lust am Fensterln
vergangen.
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