Schlau sind die Zillertaler schon von jeher gewesen, daher ist es auch kein Wunder, daß sie einmal dem Teufel selbst ein Schnippchen schlagen konnten. Einst wollten die
Bauern von Finkenberg über die tiefe Schlucht beim Dornauer Hof einen Steg bauen und wußten nicht recht wie. Sie riefen schließlich den Teufel an, der sich gleich bereit erklärte, den
Steg zu bauen, aber das erste Lebewesen, das die neue Brücke betrete, müsse zum Lohn ihm gehören.
Die Finkenberger waren einverstanden, und der Teufel erbaute in stürmischer Nacht
einen kühnen Steg über den wildbrausenden Tuxer Bach. Als der Bau vollendet war, setzte sich der Satan mitten auf den Steg, um auf sein Opfer zu lauern.
Da jagten die schlauen
Bauern einen Geißbock über die Brücke; der überlistete Teufel packte unter Wutgeheul das Tier bei den Hörnern und ritt auf dem Bock durch die Lüfte, vom schallenden Gelächter der
Finkenberger begleitet.
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