Der Falkenburger Geist

Nun kehrte der Hirte zur Falkenburg zurück und teilte die Antwort des Schimmelreiters dem Schloßgeist mit. Mit einem tiefen Seufzer vernahm die büßende Frau die Worte des Burschen und fragte ihn, was er denn für seine Mühe verlange. Der Bauersmann nannte in seiner Bescheidenheit nur eine kleine Münze, denn er wollte die geheimnisvolle Frau nicht durch einen unmäßigen Wunsch erschrecken oder verscheuchen. Aber gerade das war ganz verkehrt; der Falkenburger Geist warf dem Hirten die verlangte Münze zu und brach laut weinend in die klagenden Worte aus: “Ach, warum hast du nicht mein ganzes auf betrügerische Weise erworbenes Vermögen verlangt, dann wäre ich erlöst gewesen. So aber muß ich bis zum jüngsten Tag unerlöst leiden und büßen."

Damit verschwand der Falkenburger Geist, der Hirte aber verwünschte seine Bescheidenheit, die ihn um großen Reichtum, den Geist um die ersehnte Erlösung gebracht hatte.

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