Er selbst führte dann die Gerichtsdiener und einen Haufen bewaffneter Bauern taleinwärts, um die Hexe zu fangen. Richtig ergriff man am Zöbelehof das gefährliche Weib und
steckte es in einen kupfernen Kessel; ein anderes Metall hätte die Hexe wie dünnes Tuch zerrisen. Auf dem Weg nach Landeck bat die Stase einige Buben, die am Weg standen und den seltsamen
Zug furchtsam betrachteten, Ihr doch einen Brocken Erde zuzuwerfen. Aber die Gerichtsdiener verboten dies den Buben, denn hätte die Hexe auch nur einen Fingerhut voll Erde in die Hand
bekommen, so wäre sie unsichtbar geworden und ihren Häschern entwischt.
In Landeck wurde die Stase zum Feuertod verurteilt. Sie blieb aber bis zur letzten Stunde trotzig und
unbeugsam. Als man sie zum Scheiterhaufen führte, meinte sie nur, es gäbe heute einen warmen Tag und ließ sich mutig an den Pfahl binden. Schon prasselten die Flammen aus dem dürren Holz,
da schlugen zweimal schwarze Vögel mit ihren mächtigen Schwingen das Feuer nieder, das erst dann Gewalt über die Hexe gewann, als man Weihwasser auf den Scheiterhaufen spritzte.
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