Rittner Hexensagen

Ein Unterinner Kooperator ging eines Abends beim Wolfsgruber See vorbei nadi Oberbozen. Da hörte er in der Nähe einen Hornstoß und war plötzlich von einer Menge Ziegen umgeben, die dem geistlichen Herrn die längste Zeit das Geleite gaben. Auf dem weiteren Weg brach ein Schwarm von Hexen aus einem Gebüsch, umringte den Kooperator und bedrängte ihn auf alle mögliche Weise.

Der furchtlose Geistliche bekreuzigte sich. und spradi Bannworte gegen böse Geister. Nun vermochten die Hexen nichts mehr gegen den Priester und stoben heulend und pfeifend davon. Auch die unheimlichen Ziegen, die verwandelte Hexen waren, verschwanden nach dem Bannspruch.

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Ein junger Siffianer Knecht hatte schon viel vom Roßwagen, einem Jochübergang in der Nähe des Rittner Horns, als Hexenplatz gehört und wollte in einer Sommernacht einmal selbst einem solchen unheimlichen Treiben beiwohnen. Er stieg auf das Joch und setzte sich dort auf einen Stein, der dem Satan während der Hexentänze als Thron diente.

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