St. Notburga

Die Rittersfrau jagte nach diesem wunderbaren Geschehen Notburga aus dem Dienst, starb aber bald darauf und mußte zur Strafe als grunzendes Schwein umgehen. Erst als ihr Gatte, Ritter Heinrich, auf den Rat eines Mönches vom Kloster Georgenberg durch zahlreiche Almosen die Sündenschuld seiner Frau getilgt hatte, wurde sie erlöst.

Als Notburga nach einem heiligmäßigen Leben um das Jahr 1313 verschied, legte man ihren Leichnam auf einen Wagen, der mit zwei Ochsen bespannt war, und ließ die Tiere allein ihren Weg suchen. Als sie zum Inn kamen, über den damals noch keine Brücke führte, teilte sich das Wasser und ließ das Gespann mit dem heiligen Leib durch das trockene Bett fahren. Am anderen Ufer zogen die Ochsen den Wagen hinauf bis zum Kasbach und von dort zum Dorfe Eben, wo Notburga einst gedient. Beim Kirchlein des hl. Ruprecht fuhren die Ochsen ganz von selbst durch das Tor, die Leiche wurde von unsichtbaren Händen im Kirchenschiff abgeladen, und die beiden Zugtiere kehrten mit dem leeren Wagen wieder um. Die Gebeine der heiligen Magd sind nun schon seit Jahrhunderten in der Kirche zu Eben in einem kostbaren Reliquienschrein verwahrt.

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