Leonhard stieg zu dem Ort seiner Errettung auf und begann sogleich, den Grund zur Kapelle auszuheben. Im Erdboden stieß der Bauer auf ein aus weißem Marmor geformtes Bild
der Schmerzhaften Mutter mit dem Heiland auf dem Schoß. Leonhard hob das Bild aus der Erde und reinigte es. Er beschleunigte nun den Kapellenbau und setzte die Statue in dem Kirchlein,
das 1553 eingeweiht wurde, zur Verehrung aus. Im Laufe der Jahrhunderte ist aus der kleinen Leonhardkapelle eine berühmte, stattliche Wallfahrtskirche geworden; heute noch zeigt man im
Innern des prachtvollen Gotteshauses die höhlenartige Kapelle, die der Bauer Leonhard dem Gnadenbild von Weißenstein erbaute. Unweit der Kirche hat sich die Einsiedelei erhalten, in
welcher der fromme Mann seine Tage beschloß.
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